Barometer

Im Rahmen des Kopernikus-Projekts Ariadne werden mithilfe des Sozialen Nachhaltigkeitsbarometer der Energie- und Verkehrswende die gesellschaftlichen Dimensionen dieser Transformationsprozesse untersucht. Auf Basis einer bundesweit repräsentativen Online-Panelbefragung werden Einstellungen, Anliegen und Bewertungen der deutschen Bevölkerung zur Ausgestaltung und Umsetzung der Energie- und Verkehrswende im einjährigen Abstand zunächst für drei Jahre erhoben. Dies ermöglicht ein Monitoring von Entwicklungen und Veränderungen dieser sowie direkte Bezüge zu bestimmten Politikmaßnahmen und gesellschaftlichen Ereignissen. Zudem können durch die detaillierte Erfassung der soziodemografischen, psychologischen und Verhaltensmerkmale der mehr als 6.500 befragten Bürgerinnen und Bürgern eine Vielzahl von sozialwissenschaftlichen Zusammenhängen untersucht werden.

Die erste Erhebungswelle erfolgte im ersten Quartal 2021. Die Feldphase der zweiten Welle wurde kurz nach Beginn des Russland-Ukraine-Kriegs im April 2022 und die der dritten Welle im März 2023 beendet. Die Ergebnisse sollen dazu dienen, die politische Entscheidungsfindung und Prioritätensetzung zu unterstützen.

Aktuelles

Aktuelles

Die wichtigsten Ergebnisse der dritten Befragungswelle im Jahr 2023 können Sie zusammengefasst in der Broschüre nachlesen. Weiterführende Inhalte, Detailansichten der Fragen sowie soziodemografische Unterschiede im Antwortverhalten können über die interaktive Datenvisualisierung eingesehen werden. Die zentralen Ergebnisse der diesjährigen Befragungswelle werfen einen Blick auf die Folgen und dem Umgang mit der Energiekrise aus Sicht der Bürger:innen und beantworten unter anderem auch Fragen der gesellschaftlichen Akzeptanz von CCU- und CCS-Technologien, die Wahrnehmung von sozialen Normen im Kontext von Klimaschutzpolitik sowie die Hoffnungen und kritischen Aspekte der Energie- und Verkehrswende. Damit ist die Erhebung des Sozialen Nachhaltigkeitsbarometers mit Ende der derzeitigen Förderphase des Kopernikusprojekts Ariadne abgeschlossen.

Die Ergebnisse der letzten beiden Erhebungswellen sind ebenfalls weiterhin über den interaktiven Datenexplorer einzusehen. Diverse schwerwiegende gesellschaftliche und politische Ereignisse haben sich seit der ersten Befragung im Jahr 2021 ereignet, deren Auswirkungen auf die Einstellungen der Menschen in Deutschland untersucht wurden. Zu diesen und anderen Themen können Sie spannende Einsichten über unseren Datenexplorer selbst entdecken. Dort finden Sie beispielsweise in der Dimension Akzeptanz Antworten auf Fragen wie: Welchen Einfluss hat die aktuelle Energiekrise auf die Haltung der Menschen in Deutschland gegenüber der Energie- und Verkehrswende? Was erwarten die Bürgerinnen und Bürger vor dem Hintergrund deutlich gestiegener Energiekosten von der Politik? Wie bewertet die Bevölkerung die Ziele und Maßnahmen der Bundesregierung?

Hintergrund

Hintergrund

Der Ausbau klimafreundlicher Energieerzeugung und Mobilität verändert auf grundlegende Weise den Alltag der Menschen. Für das Gelingen der Energie- und Verkehrswende wird es entscheidend sein, die sozialen Ziele der Nachhaltigkeit wie Gerechtigkeit, Beteiligung und Sozialverträglichkeit zu berücksichtigen. Soziale Nachhaltigkeit ist als ein positives Leitbild der Gestaltung der Transformationsprozesse zu verstehen. Es zielt darauf ab, die Energie- und Verkehrswende an den Vorstellungen, Bedürfnissen und Wertevorstellungen der Bürgerinnen und Bürger zu orientieren sowie sozial gerechte und faire Lösungen bei deren Umsetzung zu finden.

Mit dem Sozialen Nachhaltigkeitsbarometer der Energie- und Verkehrswende werden der Zustand und die Entwicklungen im Bereich der sozialen Dimensionen der Nachhaltigkeit aus Sicht der Bevölkerung in Deutschland untersucht. Wie denken die Bürgerinnen und Bürger über die Energie- und Verkehrswende und deren Gestaltung? Welche Vorstellungen haben die Menschen von einer gerechten Gestaltung des Wandels? Welche Probleme und Herausforderungen sehen sie in der Umsetzung der Transformationsprozesse? Unter welchen Bedingungen können sie sich vorstellen, sich an den Transformationsprozessen zu beteiligen und mitzuwirken?

Das Barometer ist in Ariadne in einen umfassenden Dialogprozess mit der Zivilgesellschaft eingebunden. Die in Fokusgruppen von ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern geäußerten Ansichten, Werte und Erfahrungen zu energie- und verkehrspolitischen Themen fließen in die Entwicklung des Sozialen Nachhaltigkeitsbarometers ein. Die Ergebnisse aus der Panelbefragung werden in einem nächsten Schritt in die Arbeiten zur Ausgestaltung von Politikoptionen zur Strom- und Verkehrswende in Ariadne aufgenommen.

Konzept

Konzept

Aufbauend auf den Vorarbeiten des Sozialen Nachhaltigkeitsbarometers der Energiewende der Jahre 2017 bis 2019 wurde das Konzept der sozialen Nachhaltigkeit weiterentwickelt und um den Anwendungsbereich der Verkehrswende erweitert. Das erweiterte Konzept umfasst fünf verschiedene Dimensionen mit jeweils vier Indikatoren. Die Fragen des Sozialen Nachhaltigkeitsbarometers lassen sich jeweils einem Indikator zuordnen. Eine Übersicht über die in der Datenvisualisierung unter den Dimensionen und Indikatoren zu findenden Themen können Sie hier einsehen.

1. Gesellschaftliche Akzeptanz: Für das Gelingen der Energie- und Verkehrswende ist die gesellschaftliche Verankerung durch soziale Akzeptanz entscheidend. Allgemeine Einstellungen zur Energie- und Verkehrspolitik ist einer der vier Indikatoren dieser Dimension. Im weiteren Indikator sozio-politische Akzeptanz wird unter anderem der Grad der Zustimmung zu politischen Zielen und konkreten Maßnahmen auf Bundesebene erfasst. Einstellungen zu lokalen Infrastrukturmaßnahmen bei den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern vor Ort sind Inhalt des Indikators der lokalen Akzeptanz. Ebenfalls ist bei dieser Dimension von Interesse, inwieweit die Bevölkerung die Transformationsprozesse mit ihrem Handeln mittragen und ob und in welchen Bereichen die Menschen Konsum- und Verhaltensweisen geändert haben oder sich dies vorstellen können (Indikator Verhaltensakzeptanz).

2. Beteiligung: Politische Mitsprache- und Beteiligungsmöglichkeiten bieten den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, ihre eigenen Vorstellungen und Bewertungen im Hinblick auf die Umsetzung und Ausgestaltung der Energie- und Verkehrswende einzubringen. Ein Indikator dieser Dimension ist die aktive und gewünschte Beteiligung und erfasst den Bedarf an Partizipationsmöglichkeiten. Die Wahrnehmung und Bewertung lokaler Beteiligungsprozesse sowie die Bewertung der allgemeinen Mitsprache- und Beteiligungsmöglichkeiten sind zwei weitere Indikatoren. Unter dem Indikator der politischen Selbstwirksamkeit wird untersucht, ob die Bürgerinnen und Bürger das Gefühl haben, selbst Einfluss auf den politischen Prozess ausüben zu können.

3. Soziale Kohäsion: Die Umstellung auf eine dezentrale Energieerzeugung und auf neue nachhaltige Mobilitätskonzepte erfordert einen starken gesellschaftlichen Zusammenhalt und stellt gleichzeitig eine große Herausforderung für ebendiesen dar. Vertrauen in die zentralen Akteure sowie sozialer Zusammenhalt und Konflikte im Kontext der Energie- und Verkehrswende in den Kommunen sind hierbei wesentliche Indikatoren, um den sozialen Zusammenhalt zu bewerten. In der Gesellschaft vorherrschende Normen und Werte stellen einen weiteren Indikator der Dimension soziale Kohäsion dar. Im Hinblick auf das soziale Gefüge werden zudem die Ortsverbundenheit und soziale Identität der Bürgerinnen und Bürger untersucht.

4. Lebensqualität: Durch die Energie- und Verkehrswende soll die Lebensqualität der Bevölkerung verbessert werden. Zur Untersuchung dieser Dimension werden die Indikatoren erwartete Umwelt- und wahrgenommene Gesundheitsauswirkungen des bestehenden und zukünftigen Verkehrs- und Energiesystems sowie die Bewertung der Umweltqualität erhoben. Die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung ist ein weiterer Indikator der Dimension Lebensqualität.

5. Sozio-ökonomische Sicherheit: Die durch die Transformationsprozesse anfallenden (ökonomischen) Kosten und veränderten wirtschaftlichen Strukturen können zur Folge haben, dass die sozioökonomischen Bedürfnisse der Bevölkerung derzeitig oder zukünftig nicht hinreichend gedeckt werden. Zentrale Indikatoren für diese Dimension sind die Wahrnehmung der Befragten zu ihrer aktuellen wirtschaftlichen Situation und zu den zukünftig erwarteten wirtschaftlichen Auswirkungen, insbesondere im Hinblick auf Arbeitsplatzsicherheit sowie die finanzielle Belastung durch Energie- und Mobilitätskosten. Unter dem Indikator Fairness wird darüber hinaus erfasst, inwieweit die Verteilung von Kosten und Nutzen energie- und verkehrspolitischer Maßnahmen in der Bevölkerung als fair und gerecht wahrgenommen wird. Schließlich ist von Interesse, in welchem Ausmaß die Menschen in Deutschland Zugang zu klimafreundlicher Energie und Mobilität haben (Indikator Ressourcenzugang).

Interaktive Datenvisualisierung

Interaktive Datenvisualisierung

Ausgewählte Ergebnisse

Ausgewählte Ergebnisse

Die dargestellten Abbildungen sind der Broschüre 2023 des Sozialen Nachhaltigkeitsbarometers entnommen. Die vollständige Broschüre können Sie hier herunterladen. 

Daten & Fakten

Daten & Fakten

Zeitplan

Dem Sozialen Nachhaltigkeitsbarometer liegt ein standardisierter Fragebogen mit einer durchschnittlichen Interviewdauer von ungefähr 30 Minuten zugrunde. Das Messinstrument umfasst einen Basisteil mit Grundfragen, die auch in den weiteren Erhebungswellen in gleicher Form wieder gestellt werden, sowie einen variablen Fragenteil, der sich von Welle zu Welle unterscheidet.

Zusätzlich zur Hauptbefragung werden Kurzbefragungen (sog. Fokussurveys) mit derselben Stichprobe durchgeführt. Diese bieten einerseits die Möglichkeit, flexibel auf aktuelle gesellschaftliche Ereignisse und im Projektverlauf aufkommende inhaltliche Fragestellungen einzugehen.

Ende 2021 wurde erstmals eine derartige Kurzbefragung parallel zu den in Ariadne veranstalteten Bürgerkonferenzen durchgeführt. Ein weiterer Fokussurvey erfolgte zeitgleich zur Erhebungswelle 2022. Dabei wurden vor dem Hintergrund des Russland-Ukraine Krieges die Erwartungen und Einstellungen der Bürgerinnen und Bürger zu den Themenfeldern Energie und Verkehr untersucht. Die Ergebnisse dieser Kurzbefragung werden auch in der Broschüre des Barometers 2022 und der Datenvisualisierung dargestellt.

Insgesamt umfasst das Soziale Nachhaltigkeitsbarometer einschließlich der soziodemografischen und psychologischen Kontroll- und Verhaltensvariablen rund 100 Fragen. Während im Zuge der ersten Welle in 2021 die Fragen zu Energie- und Verkehrswende von allen Personen (n = 6.822) beantwortet wurden, wurde in der Erhebungswelle 2022 aufgrund des Umfangs der Hauptbefragung eine Stichprobenteilung vorgenommen. Folglich hat eine Hälfte der Befragten ausschließlich Fragen im Themenfeld Energie (n = 3.305) und die andere im Kontext Verkehr (n = 3.310) beantwortet. Diese Aufteilung blieb auch in der Erhebung im Jahr 2023 erhalten (Themenfeld Energie: n = 3.267, Themenfeld Verkehr: n = 3.276). 

Übersicht über Themen in Indikatoren und ergänzende Variablen

Übersicht über Themen in Indikatoren und ergänzende Variablen

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Fragebögen

Fragebögen

Die Erhebung der dritten Welle (2023) erfolgte im Zeitraum vom 17. Februar bis 9. März 2023. Die Nettostichprobe umfasst im Energiewendeteil 3.267 und im Verkehrswendeteil 3.276 Personen. 

Fragebogen Haupterhebung 2023

Fragebogen Haupterhebung 2023

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Die Erhebung der zweiten Welle (2022) erfolgte im Zeitraum vom 23. März bis 13. April 2022. Die Nettostichprobe umfasst im Energiewendeteil 3.305 und im Verkehrswendeteil 3.310 Personen. 

Fragebogen 2022

Fragebogen Haupterhebung 2022

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Fragebogen Kurzbefragung 2022

Fragebogen Kurzbefragung 2022

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Die Erhebung der ersten Welle (2021) erfolgte im Zeitraum vom 18. März bis 12. April 2021. Die Nettostichprobe umfasst 6.822 Personen. 

Klemmbrett mit Checkliste

Fragebogen 2021

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Methodik

Methodik

Soziodemografische Merkmale der Stichprobe 2023 und Grundgesamtheit im Vergleich

Das Soziale Nachhaltigkeitsbarometer der Energie- und Verkehrswende ist eine Längsschnittstudie, die in einjährigem Abstand über einen Zeitraum von drei Jahren erfolgt. Die Onlineerhebung wurde dabei von forsa (forsa.omninet) durchgeführt. Bei forsa.omninet handelt es sich um ein für die deutsche Bevölkerung repräsentatives Panel mit derzeit rund 100.000 Personen. Die Rekrutierung der Panelteilnehmerinnen und -teilnehmer erfolgt offline, das heißt per Telefon, über ein mehrstufiges Zufallsverfahren (ADM-Telefonstichproben-System).

Im forsa.omninet-Panel sind sowohl Internetnutzerinnen und -nutzer als auch Personen ohne Internetzugang vertreten. Die Auswahl der Befragten der vorliegenden Studie wurde nach dem Zufallsprinzip aus dem gesamten forsa-omninet-Panel vorgenommen. Die Stichprobe entspricht den Anforderungen an Repräsentativität. Als Grundgesamtheit gelten alle in Privathaushalten lebenden deutschsprachigen Personen ab 18 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland. In der links abgebildeten Tabelle werden die soziodemografischen Merkmale in der Stichprobe und in der Grundgesamtheit dargestellt.

Um das Erhebungsinstrument auf seine Tauglichkeit zu überprüfen, werden vor jeder Erhebungswelle ein Feldtest mit 100 Befragten sowie kognitive Interviews vor Beginn der Haupterhebung durchgeführt.

Publikationen

Publikationen

Aktuelle Broschüren

Soziales Nachhaltigkeitsbarometer 2023

Soziales Nachhaltigkeitsbarometer 2023

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Soziales Nachhaltigkeitsbarometer 2022

Soziales Nachhaltigkeitsbarometer 2022

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Cover 2021

Soziales Nachhaltigkeitsbarometer 2021

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Ergänzende Publikationen

Daten- und Methodenbericht zum Sozialen Nachhaltigkeitsbarometer

Daten- und Methodenbericht zum Sozialen Nachhaltigkeitsbarometer

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Frühere Publikationen des Sozialen Nachhaltigkeitsbarometers (2017 - 2019)

Informationen zum Vorgängerprojekt und dazugehörige Publikationen stehen auf der Website des RIFS bereit.

Ariadne-Publikationen in Kooperation mit dem Sozialen Nachhaltigkeitsbarometer

Ariadne Analyse: Quo vadis Klimapolitik? Bürgerperspektiven auf Politikoptionen in Energie und Verkehr

Ariadne Analyse: Quo vadis Klimapolitik? Bürgerperspektiven auf Politikoptionen in Energie und Verkehr

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Ariadne Analyse: Geographische und zeitliche Unterschiede in der Zustimmung zu Klimaschutzpolitik in Deutschland

Ariadne Analyse: Geographische und zeitliche Unterschiede in der Zustimmung zu Klimaschutzpolitik in Deutschland

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Ariadne-Analyse: Klimaschutz und Verkehr

Ariadne Analyse: Klimaschutz und Verkehr - Zielerreichung nur mit unbequemen Maßnahmen möglich

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Vergangene Veranstaltungen

Vergangene Veranstaltungen

Kontakt

Kontakt

Dr. Ingo Wolf
Wissenschaftliche Projektleitung - Soziales Nachhaltigkeitsbarometer

Tel:         +49 (0) 331-6264-22375
Mail:       ingo.wolf@rifs-potsdam.de